FAMILIÄRE TRADITION
In der
4. Generation
Vergleicht man die Wursttheke aus den 1950er- Jahren mit dem Angebot von heute, ist unschwer zu erkennen, dass die Vielfalt der Wurst- und Fleischwaren enorm zugenommen hat.
Seit über 120 Jahren werden in der Metzgerei Schenkel Traditionen gewahrt. So wird beispielsweise die über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Fleischwurst immer noch nach der Rezeptur des Urgroßvaters und Firmengründers Jakob Schenkel hergestellt!
Bei wichtigen Entscheidungen im Leben, um Risiken abwägen zu können, wünscht man sich oft genug, in die Zukunft schauen zu können. Doch Optimismus und Zuversicht gehören heute wie vor
einhundertzwanzig Jahren dazu, die Risiken auf sich zu nehmen, die bei einer Geschäfts- und Firmengründung vorhanden sind.
Jakob Schenkel hätte sich über den berühmten Blick in die Glaskugel sicherlich gefreut, damals, an Pfingsten 1896. Denn seither betreiben vier Generationen die Metzgerei Schenkel in der Deutschen Gasse
(Ecke Schönauer Straße) in Sandhofen.
Doch der Reihe nach! 1893 erlernte Jakob Schenkel das Fleischerhandwerk und ging danach zwei Jahre “auf die Walz”, wie es in den Handwerksberufen zu jener Zeit noch üblich war. Ins heimische
Sandhofen zurückgekehrt, heiratete er 1895 Katharina Fenzel, ein Jahr später gründeten sie gemeinsam das Geschäft. 1913 wurde Sohn Artur geboren, der 1938 die Meisterprüfung ablegte und den elterlichen Betrieb übernahm und weiterführte.
Doch kurz darauf holte ihn die blutige Wirklichkeit ein, der zweite Weltkrieg.
1940 kam Artur Schenkel dann an die Front. Zwei Jahre später musste sein Vater aus Altersgründen das Geschäft schließen. Erst sieben Jahre danach stand Artur Schenkel wieder in Schlachthaus und Wurstküche, denn er kehrte erst 1949 aus der Kriegsgefangenschaft heim.
27 Jahre lang lieferte er den Sandhofer Kunden seine bewährten Fleisch- und Wurstspezialitäten, Sohn Artur jun. unterstützte ihn dabei tatkräftig, bis dieser dann 1976 zusammen mit seiner Frau Ingrid den Betrieb übernahm.
Artur Schenkel jun. hatte 1969, 31 Jahre nach seinem Vater, die Meisterprüfung abgelegt, wobei er in diesem Jahrgang zu den besten Jungmeistern der Fleischerinnung Mannheim gehörte.
Ebenso wie sein Sohn Robert, welcher exakt 31 Jahre später, im März 2000 seine Meisterprüfung ablegte. 2004 übernahmen Robert und seine Frau Tina den Betrieb, führen das Unternehmen heute also in vierter Generation.
Immer wieder stehen in solch einem Betrieb natürlich Modernisierungen an, so wurde 2007 die komplette Front des Geschäftes neu gestaltet, neue Maschinen wurden angeschafft und ein neues Kühlhaus gebaut. Doch im Hause Schenkel setzt man nicht nur auf Modernes, sondern auch auf die Erfahrung aus vier Fleischergenerationen. Beispielsweise wird als Spezialität die Fleischwurst immer noch nach der Rezeptur des Urgroßvaters hergestellt!
Und Sohn Jonas zeigt auch schon Interesse am Fleischerhandwerk, und wer weiß, vielleicht steht die fünfte Generation schon in den Startlöchern…